Pressemitteilung vom 13.12.22 zu Verhandlungen der Gemeinde mit Plopsa über die Zukunft des Badeparks

Der Beschluss des Gemeinderates, den Badepark auf der Basis der Entwurfsplanung neu zu bauen, scheint hinfällig, denn die Gemeindeverwaltung ist in Gespräche mit der Betriebsleitung des Holidayparks (Plopsa) eingetreten, um die Möglichkeit, dass Plopsa ein Schwimmbad auf dem Gelände des Badeparks betreibt, auszuloten. Plopsa legte ein Angebot auf der Basis des Referenzmodells Hannut-Landen (Belgien) vor.

Der zuständige Ausschuss des Gemeinderates tagt hinter verschlossenen Türen, so dass die Öffentlichkeit nicht weiß, wie es um die Zukunft des Badeparks steht. Hat sich der Gemeinderat nun endgültig von der von ihm selbst beschlossenen Entwurfsplanung zum Neubau des Badeparks verabschiedet? Nach Äußerungen des Bürgermeisters Tobias Meyer und des Beigeordneten Thomas Götz in der „Rheinpfalz“ vom 9.12.12 führe „die einzige Möglichkeit für die Gemeinde, ein solches Bad [Ganzjahresbad] zu realisieren, über eine Kooperation mit einem Partner“. Die Verwaltung strebt also eine sog. Public-Private-Partnership ein.

Wie auch immer die Zukunft des Badeparks aussieht, folgende Aspekte bilden für den Förderverein die Grundlage für eine zukunftsfähige Konzeption des Badeparks:

  • ein attraktives und nachhaltiges Ganzjahresbad vor Ort nach dem Zielgruppenkonzept des Altenburg -Gutachtens (2017): Schwimmer- und Multifunktionsbecken, attraktive Kinderbereiche innen und außen, Dampfbad („Dampfgrotte“)
  • Käme es zu einer Kooperation mit Plopsa /dem Holidaypark, sind Schwimm- und Spaßbereich im Innenraum sind nicht nur thematisch unterschieden, sondern auch akustisch voneinander getrennt.
  • Im Falle einer Zusammenlegung dürfen Haßlocher*innen alle Angebote des „Wasserparks“ benutzen. Sie werden nicht beim Zugang wegen des geringeren Eintrittspreises benachteiligt.
  • Es wird sichergestellt, dass die Eintrittspreise auch für auswärtige Familien mit einem Durchschnittseinkommen tragbar sind.
  • Plopsa sagt den Schulen und Vereinen verbindlich zu, nach Bedarf das Schwimm- und Lehrbecken benutzen zu dürfen. Es entstehen keine Kosten für Schüler*innen; Sportler*innen erhalten Sonderkonditionen.
  • Die Beschäftigten des Badeparks werden, soweit gewünscht, übernommen und tarifgemäß entlohnt.
  • Für auswärtige Nutzer*innen steht ein attraktives Beförderungssystem zwischen Bahnhof und Badepark zur Verfügung.
  • Der „Badepark“ wird mit erneuerbaren, nicht mit fossilen Energien betrieben.
  • Die Grünlagen des Außenbereichs werden weitgehend erhalten und in den „Wasserpark“ integriert. Auf Kunstrasen wird verzichtet.
  • Es ist sichergestellt, dass Investitionen nicht nur am Anfang, sondern über 30 Jahre hinweg bereitgestellt werden, um die Attraktivität des Badeparks zu erhalten.

Die politisch Verantwortlichen werden gebeten, die oben genannten Gesichtspunkte bei der Planung der Zukunft des Badeparks zu berücksichtigen, zum Beispiel auch in den Vertragsverhandlungen mit Plopsa/dem Holidaypark.

Pressemitteilung vom 11.12.21 zum Auschluss der Öffentlichkeit bei der Entscheidungsfindung

(Bezug auf: „Badepark-Zukunft weiter offen“, Die Rheinpfalz, 11.12.21)

Mit einiger Empörung stellt der Vorstand des Fördervereins fest, dass die Ratsmehrheit des Gemeinderates und die Verwaltung der Gemeinde Haßloch die Öffentlichkeit in entscheidenden Phasen der Entscheidungsfindung für die Zukunft des Badeparks weitgehend ausschließt. Erst anderthalb Wochen vor der entscheidenden Sitzung des Gemeinderats werden wichtige Unterlagen, wie ein neu erstellter Variantenvergleich, bekanntgegeben. Das neue Angebot von Plopsa wurde bis heute nicht schriftlich veröffentlicht, nur in der Sitzung des Hauptausschusses präsentiert. So bleibt kaum Zeit, die Berechnungen der Gemeindeverwaltung zu prüfen. Zwar tagte der Hauptausschuss öffentlich, doch den Bürger*innen blieb nur die Rolle des Zuschauers; eine Bürgerbeteiligung wurde grundsätzlich ausgeschlossen. Es entsteht der Eindruck, dass die Öffentlichkeit mit dieser Vorgehensweise überrumpelt werden soll; von Transparenz und Partizipation kann zum wiederholten Male bei der Entscheidung über die Zukunft des Badeparks keine Rede sein. Der Vorstand des Fördervereins hätte z.B. gerne gewusst, ob das Angebot von Plopsa eine Schließung des Bades für Haßlocher Bürger*innen an Wochenenden definitiv ausschließt, ob es wie das erste eine Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln vorsieht und ob die Planung der Schwimmhalle mit einer Laufzeit von 30 Jahren dem Ziel der Klimaneutralität gerecht wird. Wenn sehr viele Fragen offenbleiben, fragt sich, wie der Gemeinderat auf dieser Grundlage entscheiden will.

Den Vorstand wundert überhaupt, dass die Variante mit Plopsa wieder im Gespräch ist. Die Nachteile, die bereits 2016 dazu führten, dass sich nur knapp 15% der Haßlocher Bürger dafür entschieden, bleiben. Es verwundert auch, dass auf der Sitzung des Haupt- und Wirtschaftsausschusses am 9.12.21 nur die Plopsa-Variante präsentiert wurde. Hat der Badepark – das Schwimmbad für die Bürger – innerhalb der Verwaltung keine Lobby? In der Sitzung wurde deutlich, dass Herr Beitz vom Holiday-Park ein guter Verkäufer ist. Die Frage ist, hat die Gemeindeverwaltung entsprechend gute Fachleute, die in Verhandlungen mit Plopsa wirkungsvoll die Interessen der Gemeinde vertreten?

(veröffentlicht in „Die Rheinpfalz“, 14.12.21)

Pressemitteilung zum Gemeinderatsbeschluss vom 15.12.21 zum Neubau des Badeparks

Der Gemeinderat hat am 15.12.21 über die Zukunft des Badeparks nach über 10 Jahren Diskussion entschieden. Positiv ist, es bleibt bei einem Ganzjahresbad, wie die Bürger es 2016 mehrheitlich (rund 75%) entschieden haben. Dass die zweite Entscheidung der Haßlocher Bürger im Jahr 2019 unberücksichtigt blieb, bei der rund 2/3 gegen den Abriss votiert haben, ist zu bedauern. Die Entscheidung des Gemeinderates schafft jedoch Klarheit, gibt der Entwicklung des Badeparks eine Richtung und ist ein positives Signal für den Betreiber, die Mitarbeiter*innen und die Badegäste.

Nun muss es an die Realisierung gehen. Von dem zu bildenden Projektteam wird vieles abhängen: die Wettbewerbsfähigkeit des Badeparks, die Baukosten, die Qualität und die Bauzeit. Wenn es dann noch gelingt, ambitionierte Ziele des Klimaschutzes – und nicht nur die gesetzlich geforderten – in die Planung zu integrieren, ist eine gute Zukunft des Badeparks für die nächsten Jahrzehnte sichergestellt.

Pressemitteilung vom 2.6.2021

Der Badepark Haßloch befindet sich in seinem 30. Jubiläumsjahr in einer außerordentlich schwierigen Situation – und das nicht nur wegen der coronabedingten mehrmonatigen Schließung. Diese bedeutet für den Betrieb des Bades – für die Gäste, aber noch mehr für die Mitarbeiter ­- eine schwere Belastung. Deshalb ist es sehr zu wünschen, dass das Bad angesichts sinkender Inzidenzzahlen seinen Betrieb bald wieder aufnimmt.

Der Vorstand des Fördervereins beklagt, dass die mehrmonatige Pause nicht genutzt wurde, Konsequenzen aus den Bürgerbefragungen zu ziehen und dem Badepark in seinem Jubiläumsjahr eine Perspektive zu geben. Dass man nach einem Jahr immer noch nicht weiß, ob der Badebetrieb ganzjährlich aufrechterhalten wird, ist ein Armutszeugnis. Schon lange besteht Handlungsbedarf, denn diese Situation der Unentschiedenheit fördert Schließungsphantasien und -ängste und schadet der Akzeptanz des Badeparks enorm. Die Verwaltungsspitze und der Gemeinderat stehen für diesen Stillstand in der Verantwortung. Es ist bedauerlich, dass es der Verwaltung bisher nicht gelungen ist, einen Vorschlag zu präsentieren, der die Wünsche der Mehrheit der Bevölkerung nach ganzjährigem Erhalt des Badeparks berücksichtigt.

Nach der Bürgerbefragung im Sommer letzten Jahres hat sich der Vorstand des Fördervereins in einer Pressemitteilung für eine Sanierung des Badeparks und gegen die Optionen der Schließung und der Reduktion auf ein Freibad ausgesprochen. Entscheidend ist für den Vorstand der Erhalt eines Ganzjahresbades in Haßloch. Die Schwimmhalle sollte erhalten bleiben, um den Schwimmunterricht über das ganze Jahr hinweg zu garantieren und den Bürger*innen sportlichen Ausgleich auch dann anbieten zu können, wenn der im Winter wetterbedingt eingeschränkt ist. Weiterhin schlug der Vorstand vor, ein ambitioniertes Energiekonzept zu entwickeln, nach dem unter anderem das BHKW mit erneuerbaren Energien betrieben wird.

Die Entscheidungsträger dürfen nicht weiter zögern, um den Stillstand in Bezug auf die Entwicklung des Badeparks zu beenden und eine neue Dynamik auszulösen. Einwände bezüglich der Höhe der Investitionskosten lassen sich relativieren im Hinblick auf die über Jahre hinaus stabilen Kosten des Badebetriebs und den zeitgleich steigenden Einnahmen des Gemeindehaushalts. Wenn sich wie seit Jahren weiter keiner für den Badepark engagiert, braucht dieser aus der Sicht des Vorstands des Fördervereins einen Promotor mit dem nötigen finanziellen Gestaltungsraum, um den Badebetrieb auch langfristig aufrechtzuerhalten und attraktiv zu gestalten.

Stellungnahme zum 30jährigen Bestehen des Badeparks

Der Förderverein des Badeparks gratuliert zum 30-jährigen Bestehen des Haßlocher Schwimmbades. „Wir wünschen dem Badepark weiterhin viel Erfolg und seinen Besuchern auch für die nächsten Jahre viel Spaß beim Schwimmen und Entspannung in der Sauna“, äußert im Namen der Vereinsmitglieder der Vorsitzende Christoph Weitz.

Damit die Bürger von Haßloch und auch die in der näheren Umgebung weiterhin den Badepark besuchen und nutzen können, erwartet der Förderverein von der Gemeindeverwaltung und den Gemeindewerken eine Stellungnahme sowie ein Bekenntnis zum Erhalt und Sanierung des Bades.

Nach vier Jahren der Bürgerbefragung mit dem Ergebnis, den Badepark zu modernisieren, ist nach all den Expertisen und Planungskonzepten es an der Zeit, die Bürger nicht noch länger mit politischen Sperenzchen hinzuhalten, die den Fortschritt verzögern.

Politik, Verwaltung und Gemeindewerke müssen ihren Auftrag entlang der zweiten Bürgerbefragung zügig angehen und umsetzen.

Deshalb fordert der Förderverein die Verantwortlichen in der Verwaltung und den Gemeindewerken auf, den Bürgerentscheid mitzutragen und zeitnah ein Konzept zur Sanierung vorzulegen. Da der Badepark in Folge von Corona zurzeit geschlossen bleiben muss, wäre jetzt der ideale Zeitpunkt, die Sanierung zu starten. Man solle sich ein Beispiel an der Südpfalz – Therme in Bad Bergzabern nehmen. Deren Revision war während der durch die Pandemie bedingten Schließung des Bades im Frühjahr vorgezogen worden, sodass das Bad kontinuierlich geöffnet bleiben konnte, als dies die Behörden gestatteten.

Stellungnahme des Vorstands des Fördervereins zu dem Ergebnis der 2. Bürgerbefragung

Das Ergebnis der Bürgerbefragung ist eindeutig: Mit 60,8% der zugelassenen Stimmen haben sich die Bürger*innen Haßlochs gegen die Entwurfsplanung des Badeparks ausgesprochen.

Angesichts des erheblichen Mehrwerts der Entwurfsplanung gegenüber dem Bestand des Badeparks hat sich der Vorstand des Fördervereins deutlich für eine Modernisierung trotz der hohen Investitionssumme ausgesprochen. Daher fällt es dem Vorstand nicht leicht, sich von diesem Konzept zu verabschieden und das Votum der Bürger zu akzeptieren.

Unter der nun entstandenen schwierigen Situation lehnt der Vorstand des Fördervereins zwei Optionen ab: die der Schließung und die des Freibads. Letztere bedeutet einen erheblichen Rückbau der bestehenden Substanz und den Verzicht auf ein Ganzjahresbad. Gerade wenn im Winter die sportlichen Betätigungsmöglichkeiten wetterbedingt eingeschränkt sind, bietet die Schwimmhalle eine Möglichkeit des sportlichen Ausgleichs. Deshalb sollte die Halle solange wie möglich erhalten bleiben, beziehungsweise wenn nötig saniert werden. Aus diesen Überlegungen ergibt sich, dass sich der Vorstand des Fördervereins unter den gegebenen Umständen für eine Sanierung des Badeparks ausspricht. Diese sollte dann allerdings auch ein ambitioniertes Energiekonzept beinhalten. (Also zum Beispiel keine Neuanschaffung eines gasbetriebenen BHKWs, sondern eines mit Erneuerbarer Energie). Diese Stellungnahme steht unter Vorbehalt, da sie eine Neuausrichtung des Fördervereins bedeutet, die wiederum auf einer Mitgliederversammlung diskutiert werden sollte. Diese kann jedoch momentan aufgrund der eingeschränkten Begegnungsmöglichkeiten wegen der Pandemie nicht einberufen werden.

Ja zur Entwurfsplanung des Badeparks!

Nach 2016 werden die Bürger*innen von Haßloch ab dem 27. Mai ein weiteres Mal zur Zukunft des Badeparks befragt. Die erste Bürgerbefragung hatte ergeben, dass die Mehrheit für ein Ganzjahresbad in Ortsnähe eintritt. Eine relative Mehrheit sprach sich nicht nur für den Erhalt ihres Bades aus, sondern wünschte eine Modernisierung der Anlage.

Auf dieser Grundlage wurde eine sehr ansprechende Entwurfsplanung erstellt, deren Kalkulation der Investitionskosten jedoch mit mind. 16,3 Mio € erheblich die anfängliche Kostenschätzung übersteigt.

Die Mitglieder des Fördervereins meinen, den erhöhten Kosten steht ein bedeutender Mehrwert gegenüber und die Finanzierung lässt sich verantworten – trotz der durch die Pandemie bedingten finanziellen Kraftakte von Land und Bund.

Hier eine – noch nicht abgeschlossene – Liste der Stärken der Entwurfsplanung:

  • Der Badepark erhält aufgrund eines neuen Raumkonzepts ein neues Gesicht. Die bestehende Raumaufteilung ist hoffnungslos veraltet: Sport- und Spaßschwimmer, Kinder, Jugendliche sowie Teilnehmer von Kursen tummeln sich gemeinsam in einem Hallenbecken. Stattdessen wird es eine funktionale Trennung von Schwimmen, Kursangeboten und Kinderbereich geben durch ein eigenes Schwimmerbecken, ein Multifunktionsbecken und einen Kinderbereich innen und außen. Das ist heute Standard im Bäderbau!
  • Kinder dürfen sich auf einen nach pädagogischen Gesichtspunkten gestalteten, ansprechenden Bereich freuen.
  • Das neue Schwimmbecken wird dafür sorgen, dass die Schulen ausreichend Gelegenheit haben, das ganze Jahr Schwimmunterricht zu erteilen. Dadurch wird der erschreckende Trend gestoppt, dass immer weniger Kinder gut schwimmen können.
  • Das neue Bad wird den Energieverbrauch – und damit Kosten – senken; die Treibhausgas – Emissionen werden um 40 Prozent abnehmen und damit die Atmosphäre weniger belasten. Allerdings sollten diese Zahlen noch gesteigert werden und die Anstrengungen in diesem Bereich verstärkt werden.
  • Arbeitsplätze bleiben mit der Umsetzung der Planung erhalten, sie werden durch die Modernisierung des Bades aufgewertet und bieten den Angestellten eine echte Zukunftsperspektive.
  • Zur Finanzierung: Die Landesregierung hat eine Fördersumme von 3 Mio € mündlich zugesagt. Weiterhin begünstigen die niedrigen Zinsen mit langer Laufzeit eine Investition zum jetzigen Zeitpunkt. Das wirkt sich sehr positiv auf das Betriebsergebnis aus; denn nach den Berechnungen ist dieses im Jahr 2024 trotz der Investition 17 Mio € nur unwesentlich höher als 2017. Dieses Ergebnis bewegt sich in dem Rahmen, den der Förderverein in der Kampagne zur Bürgerbefragung angegeben hat. Auch unter diesem Gesichtspunkt sollte man die Gunst der Stunde nutzen!

Deshalb:

  • Die Modernisierung des Badeparks erhöht die Wohn- und Lebensqualität in Haßloch – in der Gegenwart und für die Zukunft!
  • Ja zur Entwurfsplanung des Badeparks bei der Bürgerbefragung!

Stellungnahme zur Entwurfsplanung

Auf einem kurzfristig anberaumten Treffen des Fördervereins am 21.1.20 bewertete der Vorsitzende, Christoph Weitz, die Entwurfsplanung für den Badepark. Er betonte, dass die Planung das Votum der Bürgerbefragung für ein Ganzjahresbad vor Ort in vollem Maße umsetze; für Kinder, Schwimmer, Behinderte und Kursteilnehmer werde das Bad erheblich attraktiver. Es werde ein echter Mehrwert geschaffen. Dagegen werde die Meinung der Bürger auf jeden Fall ignoriert, wenn man nur dann investiert, wenn 50% der Investitionskosten gefördert werden. Wer eine derartige Marke festlegt, diese sogar in einer Koalitionsverhandlung festschreibt und halbwegs über die Förderpraxis des Landes informiert ist, weiß, dass derartige Erwartungen utopisch sind. Christoph Weitz stellt fest: „Wer diese Bedingung aufstellt und an ihr festhält, soll sagen, was er wirklich will – nämlich die Schließung des Bades. Dafür aber hat sich der Bürger definitiv nicht ausgesprochen.“ Ebenso problematisch seien Überlegungen, das Bad aus Kostengründen nur zu sanieren. Denn zum einen koste auch diese Maßnahme mindestens 5 Mio €, zweitens sei unklar, wie lange diese Sanierung vorhält und wann die nächste angesetzt werden müsse, drittens entstehe dadurch ein Flickenteppich mit nicht enden wollenden Investitionskosten und viertens müsse mit sinkender Besuchernachfrage (2%) wegen nachlassender Attraktivität gerechnet werden.

Ein außerordentlicher Vorteil der Entwurfsplanung liegt nach Meinung des Vorstands in der Gliederung des Bades nach dem heute geltenden Standard der funktionalen Trennung von Kursangebot, Kinderbereich und Schwimmen. Wie schon seit einigen Jahren bei Neubauten von Bädern üblich, können sich – wenn die Planung realisiert wird – nach dem Konzept der Architekten Bremer & Bremer Kinder, Kursteilnehmer und Schwimmer in getrennten Becken – und nicht mehr in einem! – vergnügen. Zudem dürfen sich Kinder auf einen nach pädagogischen Gesichtspunkten gestalteten, ansprechenden Bereich freuen. Überdies wird das neue Schwimmbecken dafür sorgen, dass die Schulen ausreichend Gelegenheit haben, Schwimmen zu unterrichten und dem erschreckenden Trend entgegen zu wirken, dass immer weniger Kinder gut schwimmen können.

Nach der Entwurfsplanung wird das neue Bad die Treibhausgas – Emissionen um 40 Prozent senken und die Atmosphäre weniger belasten. Auch wenn der Förderverein sich noch ehrgeizigere Ziele auf dem Gebiet der Energieeinsparung und CO2 – Reduzierung wünscht, entsprechen die anvisierten Werte den Klimaschutzzielen der Bundesregierung bis 2020 – ein bloß saniertes Bad tut dies definitiv nicht. Nicht vergessen werden dürfe, dass Arbeitsplätze mit der Umsetzung der Planung erhalten bleiben und mit der Modernisierung interessante Arbeitsplatze mit Zukunftsperspektive entstehen.

Weiterhin begünstigen die niedrigen Zinsen mit langer Laufzeit eine Investition zum jetzigen Zeitpunkt. Dass wirkt sich sehr positiv auf das Betriebsergebnis aus; denn nach den Berechnungen ist dieses im Jahr 2024 trotz der Investition von 14 oder 17 Mio € auf dem Niveau von 2017 bzw. liegt unwesentlich höher. Dieses Ergebnis bewegt sich in dem Rahmen, den der Förderverein in der Kampagne zur Bürgerbefragung angegeben hat. Auch unter diesem Gesichtspunkt sollte man die Gunst der Stunde nutzen!

Schließlich sollte laut Christoph Weitz der langjährige schädliche Trend des Abbaus der lokalen Infrastruktur, wozu auch Sportstätten gehören, durch Unterfinanzierung der Kommunen endlich gestoppt werden. Sparen macht Haßloch letztlich ärmer, es habe weniger zu bieten. „Dagegen erhöht die Modernisierung des Bades die Wohn- und Lebensqualität in Haßloch – in der Gegenwart und für die Zukunft!“ – so der Vorsitzende für den Förderverein.

Stellungnahme zur Informationspolitik der Gemeindeverwaltung

Für den Förderverein des Badeparks äußert der Vorsitzende Christoph Weitz großes Unverständnis gegenüber der aktuell praktizierten Geheimniskrämerei der Gemeindeverwaltung und des Gemeinderates in Hinblick auf den aktuellen Stand der Fortentwicklung des Badeparks. Vor allem, dass die seit August vorliegende Entwurfsplanung des Büros Bremer und Bremer der Öffentlichkeit vorenthalten wird, ist absolut unverständlich, zumal diese mit Steuergeldern – also von den Bürger*innen Haßlochs – in Höhe von ca. 450.000€ finanziert wird. Gerade weil die Modernisierung des Badeparks die mit Abstand größte Investition der Gemeinde darstellt, hätte die Haßlocher Öffentlichkeit so schnell wie möglich darüber informiert werden müssen, wie die neueste Kostenkalkulation aussieht, welche Einsparvarianten durchgerechnet wurden, welche Belastungen für den Gemeindehaushalt zu erwarten sind und welche Maßnahmen der Reduzierung der CO2 – Emissionen vorgesehen sind. Seit dem 19.10. wurden die Mitglieder des Gemeinderates umfassend informiert; jedoch erst auf der Bürgerversammlung vom 3.12.19 trug Bürgermeister Lorch einige dürre Zahlen vor, die aber vollkommen unzureichend sind, um z.B. einzuschätzen, ob die aktuelle Planung eine Gesamtsumme von 16,7€ netto rechtfertigt. Die Bürgerversammlung und die Sitzung des Haupt-, Finanz-, und Wirtschaftsausschusses zeigten, dass der Gemeinderat in der Frage der weiteren Vorgehensweise zutiefst gespalten und unentschieden ist. Dies dürfte auch der Grund sein, dass zunächst versucht wird, zunächst intern eine Mehrheit zusammenzubringen. In dieser Situation will man sich nicht von der Öffentlichkeit stören lassen. Statt Transparenz zu schaffen, wird im Hinterzimmer gekungelt und die Öffentlichkeit ins Wartezimmer verbannt. Für den 23.1. schlug der Bürgermeister eine öffentliche Gemeinderatssitzung im Kulturviereck vor; ein entsprechender Beschluss wurde vom Gemeinderat bzw. einem zuständigen Gremium nicht gefasst.

Deshalb fordert für den Förderverein des Badeparks der Vorsitzende, dass die Entwurfsplanung so schnell wie möglich – also 1. Hälfte Januar – der Öffentlichkeit vorgestellt wird. Der Vorstand des Fördervereins erklärt sich ein weiteres Mal bereit, eine Veranstaltung – zum Beispiel im „Jugend- und Kulturhaus Blaubär“ – zu organisieren. Dazu ist es notwendig, dass die Unterlagen der Entwurfsplanung vollständig dem Vorsitzenden zugesandt oder noch besser im Ratsinformationssystem der Gemeinde Haßloch veröffentlicht werden.

Offener Brief an Bürgermeister Lorch vom 30.11.19

Sehr geehrter Herr Lorch,

für September war vorgesehen, dass die Entwurfsplanung der Modernisierung des Badeparks fertiggestellt ist.

Nun sind auch wieder einige Wochen vergangen, ohne dass der Öffentlichkeit die Ergebnisse dieser Planungsphase vorgestellt worden sind. Man hört, dass einige Mitglieder des Gemeinderates schon seit einiger Zeit umfassend informiert wurden.

Ich bitte Sie, die Ergebnisse der Entwurfsplanung zeitnah der Öffentlichkeit vorzustellen bzw. zu überlassen.

Der Förderverein ist gerne bereit, eine Veranstaltung – zum Beispiel im „Jugend- und Kulturhaus Blaubär“ – zu organisieren, damit die Bürger*innen den aktuellen Stand der Planung kennenlernen.

Mit freundlichen Grüßen

Christoph Weitz