Am 28.6. stellten Dietmar Altenburg und Marco Steinert – Lieschied im Auftrag des Gemeinderats eine Analyse und drei Varianten für die Zukunft des Badeparks der Öffentlichkeit vor.
Insgesamt beurteilen die Gutachter das Bad positiver, als es häufig zu hören ist: es sei in einem akzeptablen Zustand, das Management habe gute Arbeit geleistet. Sowohl der Stand der Technik wie die Gestaltung der Preise wie der Öffnungszeiten werden gelobt und als vernünftig beurteilt. Positiv wird auch hervorgehoben, dass die Besucherzahlen in den letzten Jahren nicht – wie allgemein üblich – kontinuierlich abgenommen haben, sondern auf gleich hohem Niveau gehalten werden konnten. Die größte Überraschung aber ist, dass der Sanierungsbedarf des Bades als weniger schwerwiegend beurteilt wird, als bisher angenommen.
So könnte man alles beim Alten belassen, was nach dem Strategiekonzept der Unternehmensberatung Altenburg die günstigste Variante mit einem jährlichen Defizit von knapp 1 Mio. € wäre.
Allerdings bliebe dann eine Attraktivierung des Bades auf der Strecke. Wenn der Badepark auch in den kommenden Jahrzehnten angenommen werden soll, sollten die geänderten Bedürfnisse von jungen Familien, Sportschwimmern, Senioren und Teilnehmern von Wasserkursen berücksichtigt werden. Diesen Erwartungen will das Modernisierungskonzept der Unternehmensberatung gerecht werden. Es sieht vor, dass die bisherige Haupthalle abgerissen und durch einen Neubau mit einem 4*25m Schwimmbecken, einem 10*10m Multifunktionsbecken, einem Dampfbad, einem „hochattraktiven“ Kinderspielbereich mit 60m2 sowie außen einem ergänzenden Kinderspielbereich ersetzt wird.
Der Vorstand des Fördervereins begrüßt diesen Ansatz, weil er
- den Charakter des Badeparks als Familienbad weiterentwickelt,
- den Bedürfnissen des Sport-, des Schul- und des Vereinsschwimmens gerecht wird,
- den Trend zu Kursangeboten durch ein Multifunktionsbecken aufgreift,
- auf die Ansprüche der Senioren in vielfältiger Weise eingeht.
In Anbetracht dieser Verbesserungen ist das Defizit – so die Meinung des Vorstands – , das um 100.000 € höher ausfällt, verkraftbar. Es sollte bedacht werden, dass die Verluste des Badeparks in den letzten Jahren stabil geblieben ist, während die Erträge im Haushalt der Gemeinde auf 33 Mio € stiegen, also die Belastung durch den Badepark prozentual abgenommen hat.
Für das Modernisierungskonzept spricht auch die Förderpraxis der Landesregierung, die Investitionen in Bäder unterstützt, die dem Schwimmen als Breiten- und Schulsport zugute kommen. Aufgrund des Schwimmerbeckens und sinkender Betriebskosten ist mit einem Zuschuss von 10% der Investitionen (8,5Mio /0,85 Mio €) zu rechnen. Jedoch reicht dieses Engagement der Landesregierung nicht aus. Es fällt zu bescheiden aus, um die Bäderlandschaft in Haßloch und andernorts zu erhalten. Das Land muss den Kommunen in dieser Angelegenheit stärker unter die Arme greifen! Gemeinderat und Gemeindeverwaltung sollten alles in ihrer Macht stehende unternehmen, um in Mainz auf diesen Missstand aufmerksam zu machen.
Sehr problematisch ist zudem, dass der Badepark nach den aktuellem Stand erst im Jahr 2022 modernisiert werden kann, denn es hängt vom Votum des Kreistags ab, der eine Liste der zu sanierenden oder zu bauenden Sportstätten beschließt, ob das Land die Umsetzung des Modernisierungskonzepts fördert. Auch in dieser Hinsicht sind die Verantwortlichen aufgefordert, alles zu tun, um das Verfahren zu beschleunigen, denn jetzt sind die Zinsen (noch) günstig und in fünf Jahren sind die Kalkulationen aufgrund von Preissteigerungen überholt.
Der Vorstand des Fördervereins begrüßt das Konzept der Unternehmensberatung Altenburg, auch wenn er in Detailfragen eine andere Meinung vertritt, und fordert die Verantwortlichen auf, zügig zu entscheiden und alle Hebel in Bewegung zu setzen, um den Badepark voranzubringen.